Europäische Faulbrut
Die durch das Bakterium Melissococcus plutonius verursachte Europäische Faulbrut (EFB) tötet die Larven in der Regel schon nach 4-5 Tagen meistens vor der Verdecklung der Zellen. Jedoch ist ein sterben der Larven in allen Entwicklungsphasen möglich. Entdeckt eine Ammenbiene eine erkrankte Larve, wird diese aus der Zelle oft entfernt. Die toten Larven verfärben sich gelblich braun und liegen schlaff am Zellgrund. Im Vergleich zu Amerikanischen Faulbrut verfällt der Körper nicht zu einem Fadenziehenden Brei. Die toten Larven erhalten behalten Ihre Struktur. Dagegen werden diese wässrig und es geht der Typische saure Geruch aus. Das Larvensterben findet meist in den Sommermonaten statt.
Erwachsene Bienen sind zwar Überträger des Bakteriums, aber es ist keine Schädigung der Bienen bekannt.
Es kann eine Selbstheilung in den Völkern stattfinden. Daher wird diese Form der Faulbrut gerne auch als „Gutartig“ bezeichnet. Bei einem starken Befall können jedoch auch bei der Europäischen Faulbrut, ganze Völker verenden. Ein nach Wolfgang Ritter zweimaliges Abwischverfahren zeigt erste Erfolge. Jedoch kann ein Volk durch Räuberei oder andern Kontakten mit anderen Völkern wieder infiziert werden.
Für eine Sichere Diagnose muss eine Blutprobe genommen werden.
Diese Form der Faulbrut kommt vermehrt in der Schweiz vor, aber auch in Deutschland sind Fälle bekannt. Sie verursacht in manchen Gebieten geringe Schäden. Die Europäische Faulbrut ist NICHT anzeigepflichtig!
Sollte aber ein starker Befall vorliegen, wird auch bei dieser Krankheit ein Sperrbezirk eingerichtet. Auch hier gilt dann ein Verbringungsverbot und die Befallenen Völker müssen vernichtet werden um eine Ausbreitung zu verhindern. Das Material sowie die Toten Tiere sollten, um einem Kontakt anderer Bienen zu vermeiden, sicher verwahrt werden. Alles Material muss gereinigt und desinfiziert werden. Die Beuten können nach dem Abflammen wieder verwendet werden, da der Erreger bei über 78°C stirbt. Man sollte vorher Wachs und Propolis abschaben, da der Erreger darin viele Jahre überleben kann.
Verdachtsmomente
- Das Brutbild ist Lückenhaft und unregelmäßig
- Die Zelldeckel sind eingesunken und teilweise rissig oder löchrig
- Die Larven werden erst blassgelb und später dunkelbraun
- Der Schorf lässt sich im Vergleich zur Amerikanischen Faulbrut leicht entfernen
- Säuerlicher bis fauliger Geruch
- Verdreht in den Zellen liegende tote Larven (oft sind diese transparent und das Tracheensystem wird sichtbar
Eine Sanierung ist möglich, aber auch bei dieser Art der Faulbrut nicht oft erfolgreich. Jedoch liegt die Erfolgsquote höher als bei der Amerikanischen Faulbrut.
Quellen:
- https://bienenkunde.uni-hohenheim.de/uploads/media/Skript_Bienenkrankheiten_03.pdf
- https://www.fli.de/fileadmin/FLI/IMED/NRL-Bienenkrankheiten/Flyer_EFB-201804.pdf
- https://de.wikipedia.org/wiki/Faulbrut
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